Wie Farben im Regen


 Rezension zu "Wie Farben im Regen" von Alicia Zett

Alicia Zetts "Wie Farben im Regen" ist der ergreifende Abschluss der YA-Trilogie am Nordsee-Internat und bietet eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Identität, Freundschaft und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Die Protagonist*innen Caro und Sam stehen vor den emotionalen und sozialen Fragen, die mit ihrem letzten Schuljahr und Samuels Coming-out verbunden sind.

Die Handlung ist packend und sensibel erzählt, was den Leserinnen ermöglicht, sich intensiv mit den inneren Kämpfen und Ängsten der Charaktere zu identifizieren. Caros Angst, ihre Freundinnen und die besondere Verbindung zu Sam zu verlieren, wird eindrucksvoll dargestellt. Samuel, der sich als trans identifiziert, bringt zusätzlich Komplexität in die Geschichte und thematisiert wichtige Fragen rund um Akzeptanz und Selbstfindung.

Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind realistisch und emotional aufgeladen. Die Unterstützung, aber auch die Unsicherheiten innerhalb der Freundinnengruppe werden überzeugend vermittelt. Zetts Schreibstil ist flüssig und einfühlsam, wodurch die Leserinnen mit den Charakteren mitfiebern können.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Konflikte etwas vorhersehbar sind und die Auflösung für erfahrene Leser*innen weniger überraschend ausfallen könnte. Dennoch bleibt die Botschaft von Liebe und Akzeptanz stark und bewegend.

Insgesamt ist "Wie Farben im Regen" ein gelungenes und berührendes Finale, das sowohl Jugendliche als auch erwachsene Leser*innen anspricht. Es ist eine inspirierende Lektüre, die Mut macht, zu sich selbst zu stehen und die Farben des Lebens in all ihren Facetten zu feiern.


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