„Island Dreams“ von Charlotte ist ein Roman, der einen sofort in die zauberhafte und raue Welt der Scilly-Inseln entführt. Als Leser wird man nicht nur von den malerischen Landschaften verzaubert, sondern auch von der Protagonistin Hazel Armstrong, einer leidenschaftlichen Imkerin, deren Leben sich auf den ersten Blick so ruhig und geordnet wie ein Bienenstock gestaltet. Doch unter der Oberfläche brodelt es.
Hazel ist eine Frau, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Ihre Liebe zu den Bienen und zu ihrer Arbeit auf den Inseln ist spürbar in jeder Zeile, und es ist faszinierend, wie die Autorin Charlottes die Parallelen zwischen dem Leben der Bienen und Hazels eigenem Leben zieht. Bienen brauchen keine Männer, haben klare Aufgaben und sind stets fleißig. Hazel scheint sich ein Beispiel an ihnen genommen zu haben. Doch hinter ihrer fröhlichen Fassade verbirgt sich eine tiefe Traurigkeit, die sie vor den Menschen, die ihr nahestehen, zu verbergen versucht. Diese Dualität in Hazels Charakter hat mich sehr berührt.
Mit der Ankunft von Benedict und Chris, zwei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, beginnt sich Hazels sorgfältig aufgebautes Leben zu verändern. Während Benedict mit seiner stillen Stärke und seinem beschützenden Wesen Hazel aus ihrer Komfortzone lockt, bringt Chris als Fotograf Licht in die dunklen Ecken ihrer Seele. Beide Männer zwingen sie, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, einer Vergangenheit, die Hazel so verzweifelt verdrängen wollte.
Die Liebesgeschichte, die sich in diesem Buch entwickelt, ist ebenso zart wie intensiv. Hazel, die sich geschworen hatte, unabhängig zu bleiben und sich nur auf ihre Arbeit zu konzentrieren, findet sich plötzlich in einem Gefühlschaos wieder. Charlotte beschreibt diese Entwicklung mit viel Fingerspitzengefühl und einer angenehmen Prise Humor, die die schweren Themen des Romans wunderbar ausbalanciert.
Besonders gefallen hat mir, wie Charlotte die Scilly-Inseln selbst zu einem wichtigen „Charakter“ im Buch macht. Die Naturbeschreibungen sind so lebendig, dass man die salzige Meeresluft förmlich riechen kann. Die Ruinen von Tresco, die Hazel den Touristen zeigt, sind nicht nur Kulisse, sondern symbolisieren auch Hazels innere Ruinen, die sie langsam wieder aufzubauen beginnt.
„Island Dreams“ ist ein Buch über Neubeginn, über das Überwinden von Schmerz und das Vertrauen in die eigenen Gefühle. Es zeigt auf wunderbare Weise, dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft und dass man manchmal Menschen an sich heranlassen muss, um wirklich zu heilen.
Für alle, die romantische Geschichten mit Tiefgang und starken, vielschichtigen Charakteren lieben, ist „Island Dreams“ ein absolutes Muss. Hazel Armstrongs Reise hat mich tief berührt und mir einmal mehr gezeigt, dass das Leben wie ein Bienenstock ist: manchmal chaotisch und unvorhersehbar, aber immer voller süßer Momente.
Fazit: Ein gefühlvoller, mitreißender Roman, der Herz und Seele berührt.
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