Mädchen auf WhatsApp


 Eine Geschichte über Freundschaft und Liebeswirren" entführt uns in die Welt von Marie-Lin und Manou, zwei langjährigen besten Freundinnen, die seit dem Kindergarten unzertrennlich sind. Das Buch erzählt von ihren Abenteuern, sei es die erste Liebe oder der tägliche Schulstress.

Marie-Lin leidet immer noch unter dem Weggang ihrer Mutter und fühlt sich unglücklich in ihrem neuen Leben mit ihrem Vater. Doch sie findet Trost und Unterstützung bei ihrer treuen Freundin Manou. Aber auch Manou hat ihre eigenen Probleme, insbesondere mit ihrem Freund Jens, mit dem sie bereits seit einigen Monaten zusammen ist. Nach einer turbulenten Party-Nacht nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Glücklicherweise können sich die Freundinnen jederzeit über WhatsApp austauschen und sich gegenseitig unterstützen.

Die Erzählweise als Chatverlauf hat mich von Anfang an fasziniert. Sie bringt die heutige Zeit und die Bedeutung von Online-Kommunikation auf den Punkt. Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos, da die Charaktere zu Beginn des Buches eingeführt werden und keine Vorkenntnisse erforderlich sind.

Marie-Lin und Manou sind lebendige und authentische Figuren, die mit den alltäglichen Herausforderungen des Jugendalters ringen. Ihre Gefühle und manchmal übertriebene Verzweiflung werden eindrucksvoll dargestellt, obwohl an einigen Stellen weniger Drama von Vorteil gewesen wäre. Doch im Laufe der Geschichte durchlaufen die Freundinnen eine Entwicklung und lernen wichtige Lektionen über Freundschaft und Liebe.

Der Schreibstil ist jugendlich, flüssig und leicht verständlich. Die Chatnachrichten verleihen dem Buch ein rasantes Tempo und ermöglichen einen angenehmen Lesefluss. Es ist lediglich schade, dass es keine Zeitangaben gibt, um ein besseres Zeitverständnis und eine stärkere Verbindung zur Geschichte zu entwickeln.

Die Vielfalt der Themen, die in das Jugendbuch eingebunden sind, ist bemerkenswert. Neben den zentralen Themen Liebe, Familie und Schule werden auch aktuelle gesellschaftliche Themen wie Flüchtlinge und fleischlose Ernährung angesprochen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass einige dieser Themen noch stärker in die Handlung eingebettet wären, da sie teilweise oberflächlich behandelt werden.

Die Auflösung der Hauptthemen der Geschichte ist gelungen, dennoch wirkt das Ende etwas abrupt. Es bleiben zu viele Fragen offen, die ich gerne beantwortet bekommen hätte, um die Geschichte mit einem stärkeren Gefühl des Abschlusses zu beenden.


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