Interview mit Maike Voß



Maike Voß wurde 1995 in Hamburg geboren & hat dort ihren Abschluss an der Technischen Kunstschule gemacht. London ist ihre gewählte zweite Heimat, wo sie auch ihren Debütroman:,, So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt‘‘ zu schreiben begann. 
1.Womit prokrastinierst du am liebsten?

Aufräumen und Filme sind da am effektivsten, was beides glücklicherweise den Vorteil mit sich bringt, ein absehbares Ende zu haben, sodass ich meine Arbeit nicht ewig vor mich herschiebe.


2.Wie viele Notizbücher hast du (beschrieben und unbeschrieben) bei dir rumliegen?

Insgesamt vier. Eins für Ideen und die anderen drei für jeweils ein Projekt.


3. Was verdienst du als Autorin?

Genauere Zahlen möchte ich nicht nennen, weil das von Autor zu Autor und Projekt zu Projekt unterschiedlich ist. Aber ich konnte von dem Geld fürs Glühwürmchen zwei kurze Reisen nach London und eine längere in die USA machen, da bekommt man glaube ich eine etwaige Vorstellung. Von heute auf Morgen kann man allerdings nicht vom Schreiben leben und eine berufliche Laufbahn als Autor braucht vor allem Zeit, Geduld, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und auch ein bisschen Glück.


4. Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?

Klingt paradox, aber schreiben. Hat man beim Sport eine Pause gemacht, sind die ersten Einheiten danach auch schwer und teils auch sehr ernüchternd, aber wenn man dran bleibt, geht es immer leichter und findet zurück zu seiner alten Form. In meinem Fall hat man vielleicht am Ende dann dreißig, vierzig Seiten, die man nicht verwenden kann, aber genau das ist dann die buchstäbliche Blockade, die nicht mehr im Kopf, sondern auf Papier gebannt ist.


5.In welchen Autorenforen bist du angemeldet? Bist du dort auch aktiv?

Ich habe auf lovelybooks.deund lesejury.deein Autorenprofil, außerdem eine Seite bei Facebook, über die ich Rezensionen und Veranstaltungen teile.


8. Wann ist deine Schreibzeit?

Meistens Abends und Nachts, wenn alle anderen schlafen. Dann ist es ruhig, ich komplett fokussiert und werde von nichts und niemanden abgelenkt.


9. Was ist der größte Störfaktor? Was hält dich vom Schreiben ab?

Klingt gemein, aber andere Menschen. Ich kann sehr schlecht an öffentlichen Orten wie Cafés schreiben, weil ich dort zu leicht abgelenkt bin und in den meisten Fällen jemand dazukommt. Ich trenne Arbeit und Treffen mit Freunden lieber, um fokussiert zu bleiben Auch das Handy muss aus sein, weil es sehr unangenehm ist, wenn mitten im Schreibfluss plötzlich der Klingelton durch den Raum schallt und diesen unterbricht.


10. Dein perfekter Schreibort?

Mein Bett.

11. An welches Genre traust du dich gar nicht? Und warum?

Ich würde mich niemals an einen historischen Romanwagen, alles andere wäre zumindest eine Überlegung wert. Schon zu Schulzeiten habe ich es nie auf die Reihe bekommen, mit Daten zu merken, geschweige denn sie mit den entsprechenden Gegebenheiten, Menschen, Mode, Technik und und und zusammenzubringen. Wahrscheinlich würde ich schon auf der ersten Seite etwas durcheinander bringen und daher überlasse ich das Genre viel lieber denjenigen, die sich gerne in andere Zeiten ziehen lassen und daran auch ihre Freude haben.


12.Planen oder einfach drauf los schreiben?

Eine Art Baugerüst für die Geschichte ist wichtig, aber keine detaillierte Strukturierung. Ich muss wissen, wo ich im jeweiligen Kapitel ankommen will und welche Richtung das ganze Buch einschlagen soll. Man kann eine Figur von Anfang an noch so gut planen, lernt man sie doch im Laufe der Handlung noch besser kennen und vielleicht ist der gesamte detaillierte Ablauf dann dahin, weil der entscheidende Twist doch nicht passt. Grobe Planung ist da besser, um genug Spielraum zu haben und den Flow nicht zu stören, der sich von ganz allein ergibt.


13. Wie steht deine Familie zum Schreiben?

Meine Familie steht hinter mir und unterstützt mich in meiner bisher noch ungewissen Zukunft als Autorin. Meine Eltern haben vollstes Vertrauen darin, dass ich meinen Weg gehe und ich bin rund um die Uhr am Schreiben und packe all meine Energie in meinen Traum, um sie darin zu bestärken, dass es kein Fehler ist, mir diesen Freiraum zu geben. Ich weiß es sehr zu schätzen, denn es ist nicht selbstverständlich und ich habe nicht vor, sie zu enttäuschen.

Kommentare